Das MIG-DHL Online-Forum “Digitales Gesundheitsmanagement für Migrant*innen” am 20.10.2022 fand großen Zuspruch bei rund 30 für Vertreter*innen von Kommunen, Krankenkassen, Migrantenorganisationen, Hilfseinrichtungen sowie Ärzt*innen, Psycholog*innen, und Akteur*innen aus dem Gesundheitsbereich. Die Praktiker*innen bestätigten den hohen Bedarf, mit digitalen Angeboten vulnerable Gruppen zu erreichen und testeten ausgiebig die MIG-DHL Materialien.

Die Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz von Migrant*innen und Asylbewerber*innen ist eine wichtige Präventionsaufgabe für die Gesundheitswirtschaft. Immerhin hat in Deutschland jede vierte Person (26,7%) einen Migrationshintergrund (2020). Hier setzt das MIG-DHL Schulungsprogramm zur gezielten Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz dieser Zielgruppe an.

Das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) verpflichtet die Gesetzlichen Krankenversicherungen dazu, die digitale Gesundheitskompetenz ihrer Versicherten aktiv und gezielt zu fördern. Doch um die digitale Gesundheitskompetenz ist es  schlecht bestellt: Fast zwei Drittel der Bevölkerung weisen hier große Defizite auf, zum Beispiel, wenn es um die Beurteilung und Nutzung von Informationen aus dem Internet geht.

Doch eine geringe Gesundheitskompetenz der Bevölkerung hat gravierende Folgen: Sie behindert ein gesundheitsbewusstes Verhalten, die Prävention von Gesundheitsrisiken und eine erfolgreiche Bewältigung von Gesundheitsproblemen. Zudem geht sie mit einer erhöhten Nutzung des Gesundheitssystems einher. All dies verursacht enorme gesellschaftliche Kosten.

Vulnerable Gruppen wie Migrant*innen und Neubürger*innen sind hier besonders gefährdet. Das digitale Forum des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen (IAT – Forschungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität) und der media k GmbH lud Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen zu einem Austausch ein.

Dabei wurde neben Informationen zum Projekt und der Bedeutung der Kultur im Umgang mit Gesundheitsthemen auch das MIG-DHL-Schulungsprogramm zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz von Migrant*innen vorgestellt, das im europäischen Projekt „MIG-DHL – Development of a Training Program for Improving Digital HealtH Literacy of Migrants“ entwickelt wurde und kostenfrei zur Verfügung steht.

Positive Übereinstimmung herrschte bei der Einschätzung der Schulungsmaterialien: Sie erlauben es allen Vermittler*innen von digitalen Gesundheitsthemen, aus einem vielfältigen „Fundus“ an Materialien zu schöpfen. Neben Informationen zum deutschen Gesundheitssystem finden sich darin auch Erklärvideos, Spiele und interaktive Aktionen, die als mehrteiliges, modulares Schulungsprogramm angewendet werden können.

Weitere Veranstaltungen sind geplant. Wenn Sie in Ihrer Einrichtung eine solche Veranstaltung online oder in Präsenz durchführen wollen, melden Sie sich bitte unter folgenden Kontaktdaten: Jenny Wielga (IAT) / Tel. 0209/1707163, Dr. Karin Drda-Kühn (media k GmbH), Tel. 07931/99 27 30 oder per Mail.