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ERASMUS+ – Förderprojekte bringen Menschen und Organisationen zusammen und führen oft zu langjährigen Beziehungen auch noch nach Projektende. Das Institut für Lern-Innovation und die media k GmbH , Partner im MIG-DHL-Projekt, verbindet das von 2016 bis 2018 gemeinsam durchgeführte ERASMUS+ Projekt Therapy 2.0, eine europäische Initiative zur Entwicklung eines digitalen Schulungsprogramms zu psychologischer Online-Beratung und -Therapie für Digital Natives, aber auch für Migrantinnen und Migranten. Sowohl das Institut für Lern-Innovation als auch die media k GmbH sind weiterhin mit Digitalisierungsangeboten im Gesundheitssektor aktiv und nutzen die jeweils projekteigenen Multiplikatoren-Veranstaltungen, um gegenseitig auf ihre Projektentwicklungen aufmerksam zu machen und den Verbreitungsgrad zu erhöhen. So erhielt das Institut für Lern-Innovation unlängst die Gelegenheit, auf sein Projekt SWING 2.0 im Rahmen des media k – Projekts MIG-DHL hinzuweisen.

SWING 2.0 entwickelt ein digitales Lernangebot zur Vermittlung von Grundkenntnissen in Gebärdensprache, damit Kommunikationsbarrieren zwischen hörenden und gehörlosen Menschen in zentralen Lebensbereichen gesenkt werden. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Entwicklung eines videobasierten Online-Wörterbuchs, einer Trainings-App und einer Reihe von digitalen, interaktiven Simulationen für Ärztinnen und Ärzte, medizinische Fachangestellte sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter, damit diese in Situationen des medizinischen Erstkontakts mit gehörlosen Menschen mit dem gebärdensprachlichen Vokabular der 100 wichtigsten Wörter und Sätze gerüstet sind.

Auch das Projekt MIG-DHL –  Development of a Training Program for Improving Digital Health Literacy of Migrants möchte mit seinen digitalen Angeboten zum Wohle schutzbedürftiger Gruppen beitragen. Konkret geht es um die Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz von Migrantinnen und Migranten sowie Asylbewerberinnen und Asylbewerbern, welche eine wichtige Präventionsaufgabe für Vertreterinnen und Vertreter von Krankenkassen, Migrantenhilfsorganisationen sowie Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen und verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens darstellt. Jeder vierte Bundesbürger (26,7%) hat einen Migrationshintergrund (2020), und fast zwei Drittel der Deutschen Bevölkerung weisen große Defizite im Gesundheitsbereich auf, etwa wenn es darum geht, Informationen aus dem Internet zu bewerten und zu nutzen. Eine geringe Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung hat jedoch gravierende Folgen: Sie behindert gesundheitsbewusstes Verhalten, die Prävention von Gesundheitsrisiken und den erfolgreichen Umgang mit gesundheitlichen Problemen. Sie geht auch mit einer verstärkten Inanspruchnahme des Gesundheitssystems einher. All dies verursacht erhebliche gesellschaftliche Kosten. Besonders gefährdet sind benachteiligte Gruppen wie Migrantinnen und Migranten und europäische Neubürgerinnen und Neubürger, da ihr Zugang zu den nationalen Gesundheitssystemen unter Umständen zusätzliche Unterstützung und mehr Verständnis erfordert. Die Erfahrung zeigt, dass Hörschäden auch bei Migranten und Asylbewerbern ein ernsthaftes Gesundheitsproblem darstellen, und so können die beide Projekte MIG-DHL und SWING 2.0 Möglichkeiten der Zusammenarbeit in einem fruchtbaren Austausch erkunden.

Die MIG-DHL-Schulung ist kostenlos und soll in einer Umgebung mit einem Ausbilder, einem Angehörigen der Gesundheitsberufe und – wenn möglich – mit einem gleichaltrigen Migranten durchgeführt werden. Die Schulungsunterlagen umfassen einen vollständigen Kurs für Migranten mit Durchführungsrichtlinien für Ausbilder und Hintergrundinformationen.

Erfahren Sie mehr über MIG-DHL: https://mig-dhl.eu

Erfahren Sie mehr über SWING 2.0: https://www.swing.infoproject.eu/